Die Bergzikade, auch bekannt unter ihrem wissenschaftlichen Namen Cicadetta montana, ist eine in Europa heimische Art von Zikaden. Diese kleinen Insekten sind Teil der Familie der Zikaden, die für ihr charakteristisches Summen bekannt sind. Bergzikaden sind jedoch bei weitem nicht so laut wie ihre Verwandten, einige Arten der Familie können Geräusche produzieren, die bis zu 120 Dezibel erreichen können – das entspricht in etwa einem Rockkonzert.
Bergzikaden sind etwa 1 cm lang und haben eine grüne oder braune Fellfarbe. Sie haben große Augen und weiche Flügel, die ihren Körper bedecken. Wenn sie im Sommer aktiv sind, können Sie in Wäldern und auf Hügeln in ganz Europa beobachtet werden. Bergzikaden sind hauptsächlich auf Holunderbäumen und Weiden zu finden, da diese eine Nahrungsquelle für ihre Larven darstellen.
Während ihrer Lebensdauer von etwa zwei Jahren durchlaufen Bergzikaden eine Metamorphose, die aus Eiern, Larven, Puppen und erwachsenen Zikaden besteht. Die Weibchen legen ihre Eier in kleine Risse in Rinde oder Erde, wo sie schlüpfen und zu Bodenwanzen heranwachsen. Nach einigen Monaten häuten sie sich und entpuppen sich als erwachsene Bergzikaden.
Atypisch für Zikaden produzieren Bergzikaden keine lauten Geräusche, aber sie kommunizieren mit gleichgeschlechtlichen Artgenossen durch Summen. Ihre melodiösen Töne sind im Vergleich zu anderen Zikaden-Arten leiser und melodischer. Das Summen, das die Bergzikaden erzeugen, ist niedrig und beruhigend und dient dazu, ihr Territorium abzugrenzen, Männchen anzuziehen und die Paarung zu erleichtern.
Wie viele Kleintiere haben Bergzikaden auch Feinde. Vögel, Spinnen und Schläuche sind potenzielle Fressfeinde. Um sich vor Raubtieren zu schützen, bleiben Bergzikaden oft in den Wipfeln von Bäumen oder im Schatten von Blättern und Zweigen, um sich vor Fressfeinden zu verstecken.
In einigen Teilen Europas werden Bergzikaden als Delikatesse gegessen, insbesondere in Südeuropa. Die Insekten werden oft gebraten oder in Öl gekocht und haben einen nussigen Geschmack.
Bergzikaden sind faszinierende Insekten, die für ihre melodischen Summtöne und ihre ruhige Präsenz in den Wäldern von Europa bekannt sind. Obwohl sie aufgrund ihres flauschigen Aussehens harmlos aussehen mögen, spielen sie eine wichtige Rolle im Ökosystem und tragen zur Bestäubung von Pflanzen bei.
Bergzikade Fakten
- Klasse: Insekten
- Ordnung: Haarflügler
- Familie: Zikaden
- Gattung: Cicadetta
- Art: Bergzikade (Cicadetta montana)
- Verbreitung: Europa, Asien
- Lebensraum: Bergregionen und Wälder
- Körperlänge: 8 bis 12 mm
- Gewicht: ca. 0,2 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: bildet in höheren Lagen oft lautstarke, arttypische Gesänge in Gruppen
- Fortpflanzung: Eiablage in Baumrinden und Zweigen, Larven leben im Inneren der Rinde und ernähren sich von Pflanzensaft
Systematik Bergzikade ab Familie
Äußerliche Merkmale der Bergzikade
Die Bergzikade hat ein charakteristisches Aussehen, das sie von anderen Zikadenarten unterscheidet. Die Männchen erreichen eine Körperlänge von etwa 50 mm, während die Weibchen etwas größer sind. Der Körper ist dunkel schiefergrau oder schwarz gefärbt, mit auffälligen, stumpfen orangefarbenen Ringen am Abdomen. Die transparenten Flügel sind mit markanten Adern versehen und werden im Ruhezustand über dem Rücken gefaltet. Die Beine sind ebenfalls mit orangefarbenen Akzenten versehen.Ein bemerkenswertes Merkmal der Bergzikade sind die trommelfellartigen Membranen, die bei den Männchen vorhanden sind und zur Erzeugung des charakteristischen Gesangs genutzt werden. Die Flügel sind relativ lang und schmal, was es der Zikade ermöglicht, gut zu fliegen, während sie gleichzeitig ihre Gesänge produziert. Diese akustischen Signale spielen eine zentrale Rolle in der Fortpflanzung und Kommunikation innerhalb der Art.
Lebensraum und Herkunft
Die Bergzikade bewohnt vor allem feuchte Wiesen in Gebirgen und ist häufig in Höhenlagen anzutreffen. Ihre Verbreitung erstreckt sich über verschiedene europäische Länder bis hin zu Teilen Asiens. Diese Insektenart bevorzugt Lebensräume mit einer hohen Verfügbarkeit an Futterpflanzen wie Birken, Haselnusssträuchern und verschiedenen Gräsern. Die spezifischen Anforderungen an ihren Lebensraum machen sie anfällig für Veränderungen durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft oder Urbanisierung.In den letzten Jahrzehnten hat die Bergzikade in vielen Regionen an Verbreitung verloren, was zu einem Rückgang ihrer Population geführt hat. Dies ist besonders besorgniserregend in West- und Mitteleuropa, wo sie aus mehreren Gebieten verschwunden ist. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um ihre Lebensräume zu erhalten und die Populationen zu stabilisieren.
Verhalten der Bergzikade
Das Verhalten der Bergzikade ist stark durch ihre Fortpflanzung geprägt. Männchen produzieren während der Fortpflanzungszeit laute Gesänge, um Weibchen anzulocken. Diese Gesänge sind charakteristisch für die Art und können von anderen Zikadenarten unterschieden werden. Die Lautäußerungen bestehen aus einem konstanten statischen Geräusch mit kurzen Unterbrechungen und variieren je nach Region.Die Weibchen legen ihre Eier in die Stängel von Pflanzen ab, was eine wichtige Phase im Lebenszyklus darstellt. Nach dem Schlüpfen graben sich die Larven in den Boden ein, wo sie sich von Wurzelsäften ernähren. Dieser Prozess kann mehrere Jahre dauern, bevor die Nymphen schließlich als erwachsene Zikaden an die Oberfläche kommen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei der Bergzikade erfolgt typischerweise im späten Frühling bis zum Frühsommer. Das Weibchen injiziert ihre Eier direkt in die Stängel geeigneter Futterpflanzen. Nach einer Entwicklungszeit schlüpfen die Larven und beginnen ihren unterirdischen Zyklus als Nymphen. Diese Nymphen ernähren sich von den Wurzelsäften ihrer Wirtspflanzen.Die Dauer des Nymphenstadiums kann je nach Umweltbedingungen variieren; einige Arten können mehrere Jahre im Boden verbringen, bevor sie als erwachsene Zikaden auftauchen. Diese lange Entwicklungszeit ist ein wichtiger Teil des Lebenszyklus der Bergzikade und trägt zur Komplexität ihrer Fortpflanzungsbiologie bei.
Gefährdung
Die Bergzikade gilt als gefährdet in vielen Teilen Europas aufgrund von Habitatverlust und anderen menschlichen Aktivitäten. In Großbritannien wurde sie seit 2000 nicht mehr gesehen oder gehört, was auf einen dramatischen Rückgang ihrer Population hinweist. Schutzprojekte wurden ins Leben gerufen, um diese Art zu erhalten; dazu gehört auch ein Reintroduktionsprojekt im New Forest.Die Bedrohungen für die Bergzikade umfassen nicht nur den Verlust ihres natürlichen Lebensraums durch Urbanisierung und Landwirtschaft, sondern auch den Klimawandel, der ihre Lebensbedingungen weiter verschlechtern könnte. Maßnahmen zur Erhaltung ihrer Lebensräume sowie gezielte Schutzprogramme sind entscheidend für das Überleben dieser einzigartigen Insektenart.