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Bartgeier (Gypaetus barbatus)

Der Bartgeier, auch bekannt als Gypaetus barbatus, ist eine beeindruckende Raubvogelart und der größte Greifvogel Europas. Der majestätische Vogel ist für seinen markanten schwarzen Bart und seine großen Flügel bekannt, die ihm eine atemberaubende Spannweite von bis zu 2,80 Metern verleihen.

Ursprünglich war der Bartgeier in weiten Teilen Europas, Asiens und Afrikas heimisch. Heute findet man ihn jedoch nur noch in den Alpen, Kaukasus und Himalaya. In Europa ist er leider ausgestorben und wird nur noch durch Wiedereinbürgerungsprojekte wieder angesiedelt.

Der Bartgeier hat eine auffallend gelbe oder orangefarbene Hautfarbe um die Augen, die ihm ein sehr waches und scharfes Aussehen verleiht. Er hat einen muskulösen Körper und kräftige Beine, die ihm helfen, seine Beute aus der Luft zu greifen und zu töten.

Der Bartgeier ist ein Allesfresser und ernährt sich von toten Tieren, die er entweder selbst erbeutet oder sich mit anderen Tieren teilt, die ebenfalls auf dem Aas spekulieren. Zusätzlich frisst der Bartgeier aber auch Pflanzen, Beeren und Früchte.

Die Brutzeit des Bartgeiers beginnt im Winter, wenn er sein Nest in steilen Felswänden baut. Das Weibchen legt üblicherweise ein oder zwei Eier, aus denen dann die Jungen schlüpfen. Die Eltern kümmern sich gemeinsam um die Fütterung und Pflege der Küken, bis sie flügge werden.

Obwohl der Bartgeier eine beeindruckende Erscheinung ist, ist seine Population leider stark gefährdet. Wilderei, vor allem in Asien, sowie der Verlust von Lebensraum sind die Hauptbedrohungen für diese majestätischen Tiere. Verschiedene Wiedereinbürgerungsprojekte und Schutzmaßnahmen sollen dazu beitragen, die Bartgeierpopulation wieder zu vergrößern und zu stabilisieren.

Bartgeier Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Greifvögel
  • Familie: Habichtartige
  • Gattung: Gypaetus
  • Art: Bartgeier (Gypaetus barbatus)
  • Verbreitung: Europa, Asien und Afrika
  • Lebensraum: Gebirgsregionen mit Felsen und Schluchten
  • Körperlänge: 100 bis 120 cm
  • Gewicht: 5 bis 7 kg
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger oder Paare, manchmal auch in kleinen Gruppen von bis zu 10 Tieren
  • Fortpflanzung: Paarung von November bis April, das Weibchen legt ein bis drei Eier, allein das Weibchen brütet und das Männchen bringt Nahrung

Systematik Bartgeier ab Familie

Äußerliche Merkmale von Bartgeier

Der Bartgeier hat ein markantes Erscheinungsbild, das ihn von anderen Greifvögeln unterscheidet. Sein Gefieder ist in verschiedenen Farbtönen gehalten, wobei die Unterseite orange-rötlich gefärbt ist, während Rücken und Flügel grauschwarz erscheinen. Diese Farbgebung bietet nicht nur einen hohen Wiedererkennungswert, sondern dient auch der Tarnung in ihrem alpinen Lebensraum. Die gelben Augen des Bartgeiers sind von einem schwarzen Überaugenstreif umrandet und verleihen ihm einen eindrucksvollen Blick.Ein weiteres auffälliges Merkmal des Bartgeiers ist sein kräftiger Schnabel, der ideal zum Zerkleinern von Knochen geeignet ist. Die Magensäure dieser Vögel hat einen extrem niedrigen pH-Wert, was es ihnen ermöglicht, selbst harte Knochen nahezu vollständig zu verdauen. Diese Anpassung zeigt sich in ihrer speziellen Nahrungsaufnahme: Sie lassen Knochen aus großer Höhe auf Felsen fallen, um sie in kleinere Stücke zu zerbrechen. Dieses Verhalten ist nicht nur einzigartig unter den Vögeln, sondern auch ein Beispiel für die Anpassungsfähigkeit dieser Art an ihre Umgebung.

Lebensraum und Herkunft

Bartgeier bevorzugen steile Gebirgsregionen oberhalb der Baumgrenze, wo sie ideale Bedingungen für ihre Lebensweise finden. Diese Gebiete sind durch große Höhenunterschiede gekennzeichnet und bieten reichlich Thermik für das Segeln. Typische Lebensräume umfassen die Alpen in Europa sowie die Himalaya-Region in Asien und das äthiopische Hochland in Afrika. In diesen Höhenlagen finden Bartgeier nicht nur ausreichend Nahrung in Form von Aas und Knochen, sondern auch geeignete Nistplätze in unzugänglichen Felsnischen.Die geografische Verbreitung des Bartgeiers erstreckt sich über mehrere Kontinente. In Europa sind sie vor allem in den Alpen anzutreffen, während sie in Asien und Afrika ebenfalls verbreitet sind. Die Wiederansiedlungsprojekte haben dazu beigetragen, dass die Populationen in den Alpen wieder zunehmen konnten. Diese Projekte sind entscheidend für den Erhalt der Art und zeigen das Engagement von Naturschutzorganisationen zur Förderung der Biodiversität.

Verhalten von Bartgeier

Bartgeier sind vorwiegend sesshafte Vögel und besitzen große Reviere von bis zu 400 Quadratkilometern. Sie leben monogam und bilden starke Bindungen zu ihren Partnern. Diese Vögel sind tagsüber aktiv und verbringen viel Zeit mit dem Fliegen auf der Suche nach Nahrung. Ihre Fähigkeit zu segeln ermöglicht es ihnen, große Entfernungen zurückzulegen, oft bis zu 700 km an einem Tag.In ihrer sozialen Struktur zeigen Bartgeier ein interessantes Verhalten: Während der Brutzeit verteidigen sie ihr Revier vehement gegen andere Vögel. Außerhalb der Brutzeit neigen sie dazu, eher allein oder in kleinen Gruppen zu leben. Ihr Fortpflanzungsverhalten umfasst akrobatische Balzflüge, bei denen sie sich gegenseitig an den Krallen halten und beeindruckende Flugmanöver durchführen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Bartgeiers erfolgt typischerweise im Winter, was eine Anpassung an die Nahrungsverfügbarkeit während des Frühjahrs darstellt. In dieser Zeit legen die Weibchen meist zwei Eier ab; jedoch überlebt oft nur ein Jungvogel aufgrund des begrenzten Nahrungsangebots während der Aufzuchtphase. Die Brutzeit beträgt etwa 110 bis 120 Tage.Die Eltern kümmern sich intensiv um ihren Nachwuchs und bringen ihm zunächst Muskelfleisch als Nahrung. Im Laufe der Zeit gewöhnt sich das Jungtier an die spezielle Ernährung aus Knochen. Die Nestlingszeit ist entscheidend für das Überleben des Jungvogels; daher ist es wichtig, dass genügend Nahrung zur Verfügung steht.

Gefährdung

Der Bartgeier gilt als potenziell gefährdet aufgrund von Habitatverlust und menschlichen Eingriffen wie Jagd und Lebensraumzerstörung. In vielen Regionen haben Wiederansiedlungsprojekte dazu beigetragen, die Bestände wiederherzustellen; dennoch bleibt der Schutz dieser Art eine Herausforderung. Die Population wird auf etwa 2.000 bis 10.000 Individuen geschätzt.Um den Bartgeier langfristig zu schützen, sind umfassende Naturschutzmaßnahmen erforderlich. Dazu gehören die Schaffung geschützter Gebiete sowie Aufklärungsarbeit über die Bedeutung dieser Art im Ökosystem. Der Erhalt ihrer Lebensräume ist entscheidend für das Überleben des Bartgeiers und anderer Arten in diesen empfindlichen Ökosystemen.

Quellen

https://www.brodowski-fotografie.de/beobachtungen/bartgeier.html

https://animalia.bio/de/bearded-vulture

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/bartgeier/

https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc-2017-06/2016-07-factsheet-bartgeier.pdf

http://www.tierportraet.ch/htm/bartgeier.php