Der Wiesenweihe (Circus pygargus) zählt zu den faszinierenden Greifvögeln und ist innerhalb der Ordnung der Greifvögel (Accipitriformes) in der Familie der Habichtartigen (Accipitridae) zu finden. Dieses mittelgroße Raubtier ist insbesondere durch seine eleganten Flugmanöver und das charakteristische Aussehen bekannt, welches es innerhalb seines Habitats – offenen Landschaften wie Grasland und Agrarflächen in Europa und Asien – gut erkennen lässt.
Im Frühjahr und Sommer bereichert der Wiesenweihe mit seinem graziösen Erscheinungsbild und dem auffallend langen, schmalen Flügelbau vielerorts die heimische Biodiversität. Männchen zeichnen sich durch eine überwiegend graue Färbung mit schwarzen Flügelspitzen aus, während die Weibchen und Jungvögel eher bräunlich und gestreift gefärbt sind und somit eine hervorragende Tarnung in ihrem Lebensraum finden.
Der Wiesenweihe ist vor allem durch seine spezialisierte Jagdmethode auffällig, die es ihm erlaubt, kleine Säugetiere, Vögel und Insekten effizient zu erbeuten. Dabei segelt er niedrig über dem Boden, um blitzschnell zuzustoßen, sobald er Beute entdeckt. Diese Flugstrategie, kombiniert mit einem scharfen Sehvermögen, macht ihn zu einem eindrucksvollen Räuber.
Trotz seiner Anziehungskraft und Bedeutung für das Ökosystem steht der Wiesenweihe vor Herausforderungen. Sein Lebensraum ist durch landwirtschaftliche Intensivierung und Urbanisierung bedroht, was zu einem Rückgang der Populationen führt. Naturschutzinitiativen bemühen sich daher um den Schutz dieses eleganten Greifvogels, um sein Überleben langfristig zu sichern.
Wiesenweihe Fakten
- Klasse: Vögel (Aves)
- Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
- Familie: Habichtartige (Accipitridae)
- Gattung: Wiesenweihen (Circus)
- Art: Wiesenweihe
- Verbreitung: Europa, West- und Zentralasien, Teile von Afrika im Winter
- Lebensraum: Offene Landschaften wie Grasland, Moore, Wiesen, Agrarflächen
- Körpergröße: 43-47 cm
- Gewicht: Männchen ca. 290-350 g, Weibchen ca. 360-530 g
- Soziales Verhalten: Während der Brutzeit territorial, sonst teils gesellig
- Fortpflanzung: Bodenbrüter, legt 3-5 Eier, Brutdauer 28-31 Tage
- Haltung: Nicht für Haltung geeignet, da geschützte Wildart
Systematik Wiesenweihe ab Familie
Wiesenweihe Herkunft und Lebensraum
Die Circus pygargus, gemeinhin als Wiesenweihe bekannt, ist ein Greifvogel, der zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae) gehört. Dieser mittelgroße Raptor zeichnet sich durch seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume und seine weite geografische Verbreitung aus. Ursprünglich stammt die Wiesenweihe aus Eurasien, wobei ihr Verbreitungsgebiet von Westeuropa bis in Teile Zentralasiens reicht. Überwinterungsgebiete finden sich vornehmlich in Subsahara-Afrika, was die Art als einen Langstreckenzieher kennzeichnet.
Der bevorzugte Lebensraum der Wiesenweihe sind offene, flache Landschaften, wie sie beispielsweise in Form von Feuchtwiesen, Grasland, aber auch in Kulturlandschaften mit Äckern und Weiden anzutreffen sind. Diese Areale bieten der Wiesenweihe dabei optimale Bedingungen für die Jagd nach ihrer bevorzugten Beute, zu der vornehmlich kleine Säugetiere und Vögel zählen. Die Wiesenbrüter benötigen zudem ungestörte Flächen für die Anlage ihrer Bodennester. Infolge der zunehmenden Landwirtschaft und der damit einhergehenden Habitatveränderung und -fragmentierung ist der Lebensraum der Wiesenweihe jedoch bedroht, was zu einem Rückgang der Populationen geführt hat.
Wiesenweihe äußere Merkmale
Der Circus pygargus, auch als Wiesenweihe bekannt, ist ein mittelgroßer Greifvogel, der sich durch einen schlanken und eleganten Körperbau auszeichnet. Das Männchen des Circus pygargus zeigt ein markantes Gefieder mit überwiegend grauen Oberseiten und helleren Unterseiten. Die Flügel des Männchens sind an der Spitze schwarz und zeigen eine auffällige schwarze Flügelbinde. Zudem ist der Schwanz des Männchens ebenfalls grau und endet in einer feinen schwarzen Bänderung.
Das Weibchen des Circus pygargus präsentiert sich in einem überwiegend braunen Federkleid und ist auf der Oberseite gestreift sowie auf der Unterseite kräftiger gefleckt oder gestrichelt. Auch die Jungvögel ähneln in ihrem Aussehen eher den Weibchen mit einer braun gestreiften Tönung.
Des Weiteren zeichnen sich die Augen des Circus pygargus durch einen stechenden gelben oder orangefarbenen Irisring aus, was ihnen ein durchdringendes Erscheinungsbild verleiht. Der Schnabel ist verhältnismäßig schmal und an der Spitze leicht nach unten gebogen. Die Beine und Füße sind relativ lang, was typisch für Vögel ist, die sich auf das Jagen in der Luft und am Boden spezialisiert haben.
Die langen Flügel des Circus pygargus sind an den Spitzen zulaufend und ermöglichen ihm geschickte und schnelle Manöver während des Fluges. Beim Gleiten und Segeln sind die Flügel in einer flachen V-Form gehalten, was ein charakteristisches Merkmal dieser Art ist.
Soziales Verhalten
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Paarungs- und Brutverhalten
Die Wiesenweihe, bekannt unter dem lateinischen Namen Circus pygargus, weist ein ausgeprägtes Brut- und Paarungsverhalten auf. Zu Beginn der Brutsaison, welche im Allgemeinen von April bis Mai stattfindet, kehrt die Wiesenweihe aus ihren Überwinterungsgebieten nach Mitteleuropa zurück. Die Männchen beginnen sodann mit eindrucksvollen Balzflügen, um die Aufmerksamkeit empfängnisbereiter Weibchen auf sich zu ziehen. Diese Flüge sind gekennzeichnet durch steile Aufstiege, gefolgt von abrupten Wendungen und Sturzflügen, begleitet von rufenden Lauten.
Nach erfolgreicher Balz und Paarungsfestigung errichtet das Weibchen das Nest vorzugsweise in Getreidefeldern oder anderen landwirtschaftlich genutzten Flächen, die ausreichend Deckung bieten. Hierzu werden flache Mulden genutzt, die mit Pflanzenmaterial ausgelegt werden. Die Wiesenweihe zeigt dabei eine Präferenz für hohe Vegetation, welche ihren Küken sowohl Schutz vor Prädatoren als auch vor Witterungseinflüssen bietet.
Das Gelege der Wiesenweihe besteht in der Regel aus vier bis sechs Eiern, die das Weibchen hauptsächlich alleine bebrütet. Während der Brutzeit, die etwa 31 bis 38 Tage andauert, wird das Weibchen vom Männchen mit Nahrung versorgt. Auch nach dem Schlüpfen der Jungvögel bleibt die Versorgung der Familie durch das Männchen bestehen, während sich das Weibchen primär um die Wärme und den Schutz der Küken kümmert. Nach etwa fünf Wochen sind die Jungvögel flügge und verlassen das Nest, doch sie werden noch einige Zeit von den Eltern betreut und geführt.
Wiesenweihe Gefährdung
Die Wiesenweihe ist eine Greifvogelart, die aufgrund verschiedener Entwicklungen in ihrem Lebensraum zunehmend gefährdet ist. Ein Hauptaspekt der Bedrohung für die Wiesenweihe stellt der Verlust ihrer Lebensräume dar. Durch intensive landwirtschaftliche Nutzung wird der natürlich gewachsene Gras- und Wiesen-Lebensraum, welcher für die Brut und Jagd der Wiesenweihe essentiell ist, zunehmend zerstört oder umgewandelt. Einerseits führt die Umwandlung von Grünland in Ackerflächen dazu, dass die für die Brut notwendigen hohen Grasbestände seltener werden. Andererseits bedeuten Einsatz von Pestiziden und die Intensivierung der Landwirtschaft, dass die Artenvielfalt und damit auch die Zahl der Beutetiere abnimmt.
Zum Schutz der Wiesenweihe werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, die darauf abzielen, ihren natürlichen Lebensraum zu erhalten oder wiederherzustellen. Schutzprogramme beinhalten unter anderem die Ausweisung von Schutzgebieten, die Einschränkung von landwirtschaftlichen Eingriffen in diesen Gebieten, sowie die Förderung einer extensiven Bewirtschaftung, die den Bedürfnissen der Wiesenweihe entgegenkommt. In manchen Regionen werden auch spezielle Brutprogramme durchgeführt, um die Population der Wiesenweihe zu stärken und zu stabilisieren. Hierbei werden zum Beispiel Nisthilfen bereitgestellt, um die Brut- und Überlebenschancen der Jungvögel zu erhöhen.