Logo

Thomsongazelle (Gazella thomsoni)

Die Thomsongazelle (Gazella thomsoni) ist eine mittelgroße Antilopenart, die in Ostafrika beheimatet ist. Die Art ist nach dem schottischen Naturforscher Joseph Thomson benannt, der die Region in den 1880er Jahren erkundete. Thomsongazellen sind bekannt für ihre schnellen Sprints und ihre Fähigkeit, große Entfernungen zurückzulegen, um nach Wasser und Nahrung zu suchen. Sie sind auch für ihre charakteristische Fellzeichnung bekannt, die aus braunen und weißen Streifen auf der Körperseite besteht. Die Thomsongazelle ist ein wichtiges Beutetier für Raubtiere wie Löwen und Geparden und spielt eine wichtige Rolle in den Ökosystemen, in denen sie vorkommt.

Die Tiere leben in Herden von 5 bis zu 60 Weibchen und Jungtieren sowie einem einzelnen Männchen zusammen. Aktiv werden Thomsongazellen nur am frühen Morgen und bei Sonnenuntergang. Die heiße Tageszeit wird zum Ruhen verwendet. Die Gazellen ernähren sich hauptsächlich von Gras und in sehr geringem Maße auch von Blättern und jungen Trieben. Die Tiere haben sehr scharfe Augen und einen ebenso hoch entwickelten Geruchssinn, um sich vor Feinden rechtzeitig in Sicherheit bringen zu können, denn sie stehen bei den meisten Fleischfressern Ostafrikas auf der Speisekarte. Bei Gefahr springen die Gazellen während des Laufens immer wieder sehr hoch in die Luft. Man geht davon aus, das diese Sprünge dazu dienen, während der Flucht eine bessere Übersicht zu behalten.

Thomsongazelle Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Artiodactyla (Paarhuftiere)
  • Familie: Bovidae (Antilopen, Rinder, Büffel, Bison, Ziegen und Schafe)
  • Gattung: Gazella (Gazellen)
  • Art: Gazella thomsoni
  • Verbreitung: Tansania, Kenia und Sudan
  • Lebensraum: Gras- und offenes Flachland
  • Maße und Gewichte: Körperlänge: bis 110 cm
    Schwanzlänge: bis zu 25 cm
    Gewicht: 22 bis 27 kg
  • Fortpflanzung: Thomsongazellen paaren sich 1 bis 2 mal im Jahr. Nach einer Tragezeit von 5 bis 6 Monaten kommt ein einzelnes Junges zur Welt. Das Kitz wird rund 13 Wochen gesäugt. Die Geschlechtsreife erreichen die Gazellen mit etwa 1,5 Jahren.

Systematik der Thomsongazelle ab Familie

Vorkommen und Lebensraum der Thomsongazelle

Die Thomsongazelle (Gazella thomsoni) ist in Ostafrika beheimatet und bewohnt hauptsächlich die Savannen, offenen Graslandschaften und Buschlandschaften in Ländern wie Kenia, Tansania, Uganda und Somalia.

Die Thomsongazelle bevorzugt offene Landschaften, in denen sie sich schnell bewegen und nach Nahrung suchen kann. Sie leben oft in Gebieten mit saisonalem Regen und wandern zwischen verschiedenen Gebieten, um Wasser und frisches Gras zu finden.

Thomsongazellen sind sehr anpassungsfähig an verschiedene Lebensräume und können in Höhenlagen von bis zu 4.000 Metern über dem Meeresspiegel leben. Sie sind auch in der Lage, in Gebieten mit wenigen Niederschlägen zu überleben, indem sie das meiste ihrer Feuchtigkeit aus der Nahrung beziehen.

Da die Thomsongazelle ein wichtiger Bestandteil der afrikanischen Savannen-Ökosysteme ist, spielen sie eine wichtige Rolle in der Nahrungskette und tragen zur Erhaltung der Biodiversität bei. Es ist wichtig, ihre Lebensräume zu schützen und nachhaltige Landnutzungspraktiken zu fördern, um ihre Bestände zu erhalten.

Während der Trockenzeit machen Gräser etwa 90 % ihrer Nahrung aus. Sie fressen auch Samen und Sträucher. Sie vergesellschaften sich mit größeren Huftieren wie Gnus und Zebras, die langes Gras zertrampeln und abweiden, was es ihnen erleichtert, kurzes Gras zu fressen.

Äußerliche Merkmale der Thomsongazelle

Thomson-Gazellen (auch Tommies genannt) leben in Herden von bis zu 100 Tieren oder in gemischten Gruppen von bis zu 700 Tieren.

Diese kleinen Gazellen haben ein hellbraunes Fell mit dunklen Streifen an den Seiten, einen weißen Fleck auf dem Rücken, der bis unter den Schwanz reicht, und nach dem Forscher Joseph Thomson benannte Hörner, die sich nach hinten biegen. Die Hörner der weiblichen Tiere können kürzer, glatter und schlanker sein als die der männlichen Tiere, oder sie haben überhaupt keine Hörner. Die Thomson-Gazelle ist eine kleine Gazelle mit einer Schulterhöhe von 60-70 cm. Männchen wiegen 20-35, Weibchen 15-25 Kilogramm. Thomson-Gazellen können in freier Wildbahn 10-15 Jahre alt werden.

Besonderheiten der Thomsongazelle

Die Thomsongazelle (Gazella thomsoni) ist eine faszinierende Art mit einigen besonderen Merkmalen. Hier sind einige der wichtigsten Besonderheiten der Thomsongazelle:

  • Schnelligkeit: Die Thomsongazelle ist bekannt für ihre schnellen Sprints und kann Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen. Dies hilft ihr, sich vor Raubtieren wie Löwen und Geparden zu schützen.
  • Fellzeichnung: Die Thomsongazelle hat eine charakteristische Fellzeichnung mit braunen und weißen Streifen auf der Körperseite. Diese Fellzeichnung dient als Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum.
  • Anpassungsfähigkeit: Die Thomsongazelle ist in der Lage, in verschiedenen Lebensräumen zu überleben, von Savannen und Buschlandschaften bis hin zu Gebirgsregionen. Sie kann auch in Gebieten mit saisonalen Regenfällen überleben und sich schnell an Veränderungen in ihrer Umgebung anpassen.
  • Bedeutung für die Ökosysteme: Die Thomsongazelle ist ein wichtiger Bestandteil der afrikanischen Savannen-Ökosysteme und spielt eine wichtige Rolle in der Nahrungskette. Sie sind ein wichtiger Beutetier für Raubtiere wie Löwen und Geparden und tragen zur Erhaltung der Biodiversität bei.
  • Sozialverhalten: Die Thomsongazelle lebt in Herden und hat eine soziale Hierarchie innerhalb der Herde. Männliche Thomsongazellen kämpfen oft um den Rang innerhalb der Herde und um das Recht, sich zu paaren.

Insgesamt ist die Thomsongazelle eine faszinierende Art mit einzigartigen Merkmalen, die ihr helfen, sich in ihrer Umgebung anzupassen und zu überleben. Trotz der Bedrohungen, denen die Thomsongazelle ausgesetzt ist, gibt es Bemühungen, sie zu schützen und ihre Lebensräume zu erhalten.

Rudel- und Sozialverhalten

Thomson-Gazellen fressen in großen Herden, vielleicht aus Gründen der Sicherheit der Anzahl. Sie versammeln sich auch mit Gnus, Zebras und Rindern, da diese größeren Tiere die hohen Gräser zerkleinern und es der Gazelle so leichter machen, das kürzere Gras abzugrasen. Die Thomsongazellen sind äußerst gesellig. Gazellenherden können bis zu 700 Tiere umfassen, manche sind jedoch kleiner und geschlechtergetrennt. Die weiblichen Thomson-Gazellen leben zusammen mit ihren Jungen in Herden von 10 bis 30 Weibchen. Männliche Thomsongazellen kämpfen oft um den Rang innerhalb der Herde und um das Recht, sich zu paaren.

Während der Fortpflanzungszeit trennen sich die männlichen Thomsongazellen oft von der Herde und bilden kleine Gruppen, um Weibchen zu finden und zu paaren. Nach der Paarung kehren sie oft zur Herde zurück.

Die Herdenstruktur der Thomsongazellen hilft ihnen, sich vor Raubtieren zu schützen. Wenn ein Raubtier auftaucht, formen die Gazellen oft einen Kreis und stellen ihre Hörner und Körper gegen den Angreifer, um ihre Jungen und schwächeren Mitglieder zu schützen.

Obwohl Thomsongazellen in Herden leben, sind sie auch in der Lage, große Entfernungen zurückzulegen, um nach Wasser und Nahrung zu suchen. Sie können Wanderungen von mehreren hundert Kilometern unternehmen, um saisonale Regengebiete zu erreichen.

Insgesamt haben Thomsongazellen ein ausgeprägtes Herden- und Sozialverhalten, das ihnen hilft, sich in ihrer Umgebung zu bewegen und zu überleben.

Fortpflanzung und Brutverhalten der Thomsongazelle

Die Thomsongazelle (Gazella thomsoni) hat ein interessantes Fortpflanzungs- und Brutverhalten. Die Paarungszeit findet in der Regel während der Regenzeit statt, wenn das Gras und die Vegetation am reichhaltigsten sind. Während dieser Zeit kämpfen männliche Thomsongazellen oft um den Rang innerhalb der Herde und um das Recht, sich mit den Weibchen zu paaren.

Die männliche Gazelle senkt und streckt Kopf und Hals, wenn sie bereit ist, sich zu paaren. Dann marschiert es dicht hinter dem Weibchen her. Dabei hebt er den Kopf und tänzelt herum. Während des so genannten Paarungsmarsches hebt das Männchen auch sein Vorderbein und stöhnt oder grunzt. Wenn ein Männchen erfolgreich ist, paart es sich mit einem oder mehreren Weibchen. Die Tragzeit der Thomsongazelle beträgt etwa 5-6 Monate. Thomson-Gazellen haben einen zweijährigen Geburtszyklus. Das Weibchen bringt dann ein einzelnes Jungtier zur Welt, das nach der Geburt aufstehen und innerhalb von wenigen Stunden laufen kann.

Die Mutter und das Jungtier bleiben in den ersten Wochen eng beieinander und verlassen die Herde oft nicht. Das Jungtier wird von der Mutter gesäugt und ernährt sich später von Gras und anderen Pflanzen. Während dieser Zeit muss die Mutter das Jungtier vor Raubtieren schützen und ihm beibringen, wie es in der Herde überleben kann.

Das Jungtier bleibt etwa 3-4 Monate bei der Mutter und wird dann allmählich unabhängiger. Männliche Jungtiere verlassen oft die Herde, um sich einer Gruppe von jungen Männchen anzuschließen und um Rang und Dominanz zu kämpfen. Weibliche Jungtiere bleiben oft in der Herde und können sich später mit den Männchen paaren.

Gefährdung des Tierart

Glücklicherweise ist die Population der Thomson-Gazellen in freier Wildbahn konstant, und sie werden nicht als gefährdet eingestuft.

Trotzdem ist die Thomsongazelle in einigen Gebieten durch Wilderei, Lebensraumverlust und Konkurrenz mit Vieh gefährdet. Die Wilderei auf die Thomsongazelle ist oft mit der Jagd auf andere Wildtiere verbunden, wie beispielsweise Löwen oder Geparden. Die Thomsongazelle wird auch kommerziell gejagt, um ihr Fleisch und Leder zu gewinnen.

Der Lebensraumverlust und die Konkurrenz mit Vieh sind ebenfalls Bedrohungen für die Thomsongazelle. Die zunehmende Ausbreitung von Vieh in Savannen- und Graslandschaften kann die Nahrungsknappheit für Wildtiere erhöhen und zu Konkurrenz um Nahrung und Wasser führen. Dies kann dazu führen, dass die Thomsongazelle ihre ursprünglichen Lebensräume verlassen und in Gebiete mit geringerer Nahrungsdichte und Wasserquellen wandern muss.

Darüber hinaus können Klimawandel und damit verbundene Faktoren wie Dürren und Überflutungen die Lebensbedingungen der Thomsongazelle beeinträchtigen und ihre Nahrungsgrundlagen reduzieren.

Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Thomsongazelle und ihre Lebensräume zu schützen. Dazu gehören die Schaffung von Schutzgebieten und die Bekämpfung der Wilderei sowie die Umsetzung von nachhaltigen Landnutzungspraktiken, um die Konkurrenz mit Vieh zu reduzieren und den Lebensraum der Thomsongazelle zu erhalten. Durch diese Maßnahmen kann der Schutz der Thomsongazelle und ihre wichtige Rolle in den Ökosystemen erhalten bleiben.

Video über die Thomsongazelle