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Tiere und ihr Ruf: Was stimmt wirklich?

Vielen Tieren begegnen wir im Alltag nie, kennen aber trotzdem all die Mythen und Besonderheiten, die sich um sie ranken. Der Marienkäfer bringt Glück, die schwarze Katze von rechts Pech und der Hai gehört zu den gefährlichsten Unterwasserlebewesen. Stimmt das wirklich alles? Was ist dran an all den Mythen und wobei handelt es sich eher um Legende als Wahrheit? Wir klären auf! 

Der Hai als gefährlicher Meereskiller 

Sie sind ein Mysterium und werden von Menschen gefürchtet. Haie gelten im allgemeinen Tenor als gefährliche Raubfische des Meeres, allerdings sind viele der bekannten Mythen schlicht falsch. Eine Ausnahme sind Tiefseehaie, denn über sie ist bislang so wenig bekannt, dass wir keine festen Verhaltensmuster kennen. 

Der größte Mythos beim klassischen Hai ist die Angriffslust. Dem Tenor nach sind alle Haie gefährlich und attackieren Menschen, wann immer sie ihnen begegnen. Was viele nicht wissen ist, dass es mehr als 500 Haiarten in den Weltmeeren gibt. „Riesen“ sind nur ca. 20 Prozent und diese sind auch für die Zwischenfälle mit Menschen verantwortlich. Der weiße Hai, Tigerhaie und Bullenhaie greifen an, erreichen aber auch eine gigantische Größe zwischen drei und vier Metern. 

„Gefressen“ wird der Mensch dabei in der Regel nicht, nicht einmal Körperteile werden abgebissen. Der Hai „probiert“ höchstens, um herauszufinden, was es mit seiner Beute auf sich hat. Die Todesraten durch Haiangriffe sind weltweit sehr gering, es sind bis zu 13 Personen, die im Jahr zum Hai-Opfer werden. 

Der schlaue Fuchs weiß alles besser 

„Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ ist eines der beliebtesten Kinderlieder und sagt aus, was über Füchse gedacht wird. Die Tiere sollen nicht nur hochintelligent, sondern nebenbei auch listig sein. Tatsächlich ist das nicht nur ein Mythos, wie Wissenschaftler nachweisen konnten. Der Fuchs ist nicht nur ein intelligentes Fabelwesen, er verhält sich tatsächlich klug und umsichtig. Das zeigt sich unter anderem an folgenden Verhaltensmustern: 

  • Füchse haben bei ihrem Bau einen Notausgang, damit die Tiere flüchten können. 
  • Das Tier ist in der Lage, seine Tagesaktivität auf ein nächtliches Leben umzustellen. 
  • Füchse stellen sich tot, um Raben zu überlisten. 
  • Die klugen Tiere sind in der Lage, aus Fehlern ihrer Artgenossen zu lernen. 

Der Spruch des „schlauen Fuchses“ ist somit nicht nur ein Mythos, sondern entspricht der Wahrheit. Als anpassbares Tier hat er es geschafft, sich weltweit am meisten auszubreiten. Füchse gibt es überall auf der Nordhalbkugel, an ein Aussterben ist nicht zu denken. 

Die weise Eule gilt schon seit der Antike als klug 

Der Mythos einer „weisen Eule“ entstand in der Antike. Die Göttin der Weisheit (Athene) war nie ohne eine Eule in Begleitung gesehen worden. Aus diesem Bild schlussfolgerten die Menschen, dass die Intelligenz der Göttin auf das Tier übertragen wurde. Ein Mythos, der sich bis heute gehalten hat, denn die Eule wird als Sinnbild des „Lehrers“ dargestellt. Und wie schlau ist der Vogel wirklich? In der Vogelwelt kann die Eule im „IQ-Contest“ nicht überzeugen. Es gibt deutlich intelligentere Arten, darunter Krähen, Papageien und Keas. 

Der Marienkäfer ist ein Glücksbringer der Menschen 

Insekten erfreuen sich bei vielen Menschen keiner großen Beliebtheit, sie lösen bisweilen sogar Furcht aus. Anders sieht es bei Marienkäfern aus. Tauchen die roten Krabbler mit den schwarzen Punkten auf, freuen sich die Menschen und hoffen aufs Glück. Die Tiere stehen auf dem gleichen Level wie Schornsteinfeger, Pfennigmünzen und vierblättrige Kleeblätter. Aber warum ist das so?

Dieser Mythos entspann sich in der Vergangenheit und beruht auf der Nützlichkeit der Insekten. Marienkäfer entfernen Blattläuse von Pflanzen und so gingen die alten Bauern davon aus, dass sie von der Jungfrau Maria übersandt wurden. Daher kommt auch der Name „Marienkäfer“, der an die heilige Maria erinnern soll. Aus diesem Blickwinkel betrachtet bringt der Käfer wirklich Glück, denn er ist ein zuverlässiger Nützling im Garten und hilft gegen Schädlinge wie Blattläuse, Wanzen und Spinnmilben. 

Katzen landen immer wieder auf ihren Pfoten 

Stürzt eine Katze aus dem Fenster oder von einem Hausdach, soll sie immer wieder auf ihren Pfoten landen. Dieser Mythos stimmt nur teilweise. Katzen haben einen Reflex, der sie befähigt, sich bei einem Sturz im Flug zu drehen. Dadurch landet das Tier bei einem Fall aus großer Höhe tatsächlich auf den Pfoten. Problematisch wird es für die Katze erst dann, wenn die Sturzhöhe geringer ist als ein Meter. 

Hier reicht die Zeit nicht aus, um den Reflex umzusetzen und sich umzudrehen. Für viele Katzen sind daher Fallhöhen von weniger als einem Meter gefährlicher als größere Höhen. Ein Mythos ist allerdings, dass die Katze jede Sturzhöhe überlebt. Ab einer gewissen Höhe nutzt den Tieren auch der Drehreflex nichts mehr, die Knochen überleben den Fall nicht. 

Der Löwe gilt als König der Tierwelt 

Er ist der unangefochtene „King“, was nicht zuletzt seiner Stärke zuzuschreiben ist. Aber ist er wirklich so unbesiegbar, wie es den Legenden zu entnehmen ist? Zumindest ist der Löwe ein Rekordträger, denn keine andere Großkatze ist lauter. Das Gebrüll lässt sich selbst in acht Kilometern Entfernung noch klar erkennen, damit sind Löwen lauter als Tiger. 

Falsch ist allerdings die Sage von liebevollen Rudeln, bei dem jedes Löwenkind mit Mutterinbrunst aufgezogen wird. Tatsächlich gilt der Löwe als sein eigener Fressfeind. Rund 50 % der Jungtiere sollen nach der Geburt höchstens zwei Jahre alt werden, da männliche Tiere die Nachkommen fressen. Grund hierfür ist nicht der große Appetit, sondern das Interesse am Löwenweibchen. Möchte ein Männchen seine Löwin selbst zur Mutter seiner Kinder machen, frisst er die störenden Nachkommen auf und paart sich anschließend mit ihr. 

Und wie königlich ist der Löwe? Zumindest wenn es um die Größe der Raubkatze geht, ist der Löwe nicht die Nummer eins. Tiger sind größer und lassen sich von den „Brüllern“ nicht die sprichwörtliche Butter vom Brot nehmen. 

Nicht jeder tierische Mythos ist auch wirklich wahr

Der Delphin gilt als immer freundlicher Meeressäuger, der Hai als Killer und der Löwe als unangefochtener König. Viele Mythen haben sich durch Fehlinterpretationen von Menschen entwickelt. Wer hätte gedacht, dass der Löwe gar nicht die größte Raubkatze ist? 

Wer würde glauben, dass die meisten Haie kleiner sind als Menschen? Und wer denkt darüber nach, dass der immer lächelnde Delphin den Nachwuchs der Artgenossen tötet und seinen Sexualtrieb zur Not mit Gewalt stillt? Dadurch zeigt sich, dass die meisten Mythen durch Überlieferungen entstanden sind, aber nicht viel Wahrheitsgehalt aufweisen.