Die südafrikanischen Seebären sind die größte aller Seebärenarten. Man schätzte die Gesamtpopulation 1999 auf etwa 850.000 Tiere. Die erwachsenen Männchen haben ein graubraunes bis schwarzgraues Fell, Weibchen weisen eine etwas hellere graubraune Färbung auf. Ein ausgewachsener Seebär mit einem Gewicht von 300 kg benötigt pro Tag rund 24 kg Fisch. Die Tiere fangen dabei rund 20 verschiedene Arten Fisch und Cephalopoden, darunter Makrelen und Anchovie. Ihre Nahrung jagen die Robben in den Gewässern bis ca. 5 km Entfernung von der Küste. Sie tauchen dabei 40 bis 50 Meter tief und können bis zu 5 Minuten unter Wasser bleiben.
Die meisten Tiere leben an der Küste Namibias. Nach Angaben der Tierschutzorganisation IFAW sind im Jahr 1994 ca. 200 000 der damals insgesamt 600 000 bis 800 000 Robben durch eine bislang unbekannte Ursache gestorben. Trotzdem erhielten Konzessionäre 1994 die Erlaubnis, 55.000 Robbenwelpen und 12.000 Bullen zu schlagen. Für 1995 wurde die Quote auf 13.200 Heuler und 4.250 Bullen reduziert. Die namibische Regierung, vertreten durch den Fischereiminister Hifikepunye Pohambo, ist der Meinung, dass der einzige konkrete Hinweis auf die Ursache des Robbensterbens ein akuter Mangel an Nahrung, sprich Fisch, war. Die Robbenbevölkerung sei auf eine ungesunde und untragbare Ebene angestiegen und das Massensterben diene der natürlichen Balance dieser Population. Da die Tiere sowieso sterben, sei es besser, diese wirtschaftlich zu nutzen.
Ein verständlicher Standpunkt, wenn man bedenkt, dass allein die Genitalien männlicher Robben für gut 1.250 US$ pro Stück in Ostasien an den Mann gebracht werden, von den Erlösen für die Pelze ganz zu schweigen. Leider ist die Regierung Namibias noch nicht auf die Idee gekommen, das Robbensterben könnte durch die gnadenlose Überfischung der Küstengewässer verursacht worden sein. Immerhin fängt Namibias Flotte gut 700.000 Tonnen Fisch pro Jahr.
Südafrikanischer Seebär Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Pinnipedia (Seehunde, Seelöwen und Walrosse)
- Familie: Otariidae (Seelöwen, Pelzrobben und Ohrenrobben)
- Gattung: Arctocephalus (Pelzrobben)
- Art: Arctocephalus pusillus
- Verbreitung: Küste von Südafrika und Namibia
- Lebensraum: Küstengewässer und offener Ozean
- Maße und Gewichte: Körperlänge (Männchen): 200 – 220 cm
Körperlänge (Weibchen): 140 – 160 cm
Gewicht (Männchen): 250 – 350 kg
Gewicht (Weibchen): 60 – 120 kg - Fortpflanzung: Die Paarungszeit der südafrikanischen Pelzrobben beginnt im Oktober. Zu dieser Zeit kommen auch die Bullen in die Kolonie und bleiben etwa 6 Wochen. Jeder Bulle versammelt nun einen „Harem“ von 5 bis 25 Kühen um sich. Das befruchtete Ei verbringt die ersten drei Monate in einem Ruhezustand. In den folgenden neune Monaten entwickelt sich dann das Junge. So finden die Geburten meist im November oder Dezember statt. Das Junge wiegt bei der Geburt etwa 4,5 bis 7 kg. Bereits nach einer Stunde beginnt der Nachwuchs bereits damit, bei der Mutter zu saugen. Der Kleine wird dann noch fast ein Jahr lang Muttermilch erhalten, frisst aber bereits ab dem 4. Lebensmonat auch die ersten kleinen Fische. Kehrt die Mutter von der Nahrungssuche im Meer zurück, findet sie ihr Junges durch Rufen wieder. Mehr als 30% der Jungen sterben durch Frühgeburten, Verletzungen oder Verhungern, wenn sie von der Mutter getrennt werden. In dieser Quote sind die durch menschliche Jagd angerichteten Schäden nicht mit eingerechnet.
Systematik des Südafrikanischer Seebären ab Familie
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überordnung: Laurasiatheria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Herkunft und Vorkommen des Seebär
Der Seebär, auch bekannt als südlicher See-Elefant (Mirounga leonina), stammt ursprünglich aus den Gewässern der südlichen Hemisphäre. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Antarktis bis zu den Küsten Südafrikas, Neuseelands, Australiens und Südamerikas. Seebären bevorzugen kalte Gewässer und halten sich hauptsächlich in der Nähe der Küste auf, um dort auf Felsen und Inseln zu ruhen oder zu brüten. In der Antarktis bilden sie oft große Kolonien, während sie in wärmeren Gebieten eher einzeln oder in kleinen Gruppen leben.
Seebären haben eine lange Geschichte in der Beziehung zum Menschen, da sie seit Jahrhunderten von Jägern und Waljägern gejagt wurden. Heutzutage sind sie jedoch aufgrund von Schutzmaßnahmen und der Einschränkung der kommerziellen Jagdpopulationen in vielen Gebieten wieder auf dem Vormarsch. Allerdings sind sie immer noch durch Umweltverschmutzung, Klimawandel und Störungen durch den Menschen gefährdet.
Äußerliche Merkmale des Seebär
Der Seebär ist ein großer, schwimmfähiger Säugetier mit einem massigen, zylinderförmigen Körper. Männliche Tiere können eine Länge von bis zu drei Metern erreichen und ein Gewicht von bis zu 1.000 Kilogramm aufweisen. Weibliche Tiere sind in der Regel kleiner und wiegen durchschnittlich nur etwa ein Drittel des Gewichts der Männchen. Das Fell des Seebären ist in der Regel dunkelbraun oder schwarz und mit einer dicken Fettschicht bedeckt, die ihn vor Kälte und Feuchtigkeit schützt. Auffällig sind auch die großen Augen, die für eine ausgezeichnete Sicht unter Wasser sorgen, sowie die großen Nasenlöcher auf der Oberseite des Kopfes, die für das Atmen an der Wasseroberfläche benötigt werden. An Land bewegen sich Seebären auf allen Vieren und können aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts nur langsam und unbeholfen laufen.
Besonderheiten des Seebär
Der Seebär, auch bekannt als Südamerikanischer Seelöwe, hat einige bemerkenswerte Eigenschaften. Diese Tiere gehören zu den größten Arten der Robben und haben eine erstaunliche Fähigkeit, sowohl im Wasser als auch an Land zu leben. Ihr Körper ist perfekt an das Leben im Wasser angepasst, mit einem hydrodynamischen Profil und kräftigen Flossen, die es ihnen ermöglichen, schnell zu schwimmen und zu tauchen. Auf Land sind sie weniger geschickt, aber immer noch ziemlich beweglich.
Seebären sind auch bekannt für ihr lautes und unverwechselbares Bellen, das sie benutzen, um ihr Territorium zu markieren und um mit anderen Seebären zu kommunizieren. Während der Paarungszeit können Seebär-Männchen auch einen lauten und unheimlichen Brüllruf ausstoßen, um ihre Dominanz zu zeigen.
Seebären haben eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an das Leben im Meer. Sie sind in der Lage, monatelang ohne Nahrung und Wasser auszukommen, indem sie sich von ihren Fettreserven ernähren und das im Meerwasser enthaltene Salz aus ihrem Körper ausscheiden. Zudem sind sie ausgezeichnete Schwimmer und Taucher, die bis zu 300 Meter tief tauchen und mehrere Minuten unter Wasser bleiben können, um nach Nahrung zu suchen. Ein weiterer interessanter Fakt über Seebären ist ihre besondere Art der Fortbewegung an Land: Während sie auf Felsen oder Sand kriechen, nutzen sie ihre Vorderflossen wie einen fliegenden Teppich, um schnell und geschickt voranzukommen.
Eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft der Seebären ist ihre Fähigkeit, Salzwasser zu trinken und es in ihrem Körper zu speichern, was ihnen hilft, lange Zeit ohne Wasser auszukommen. Außerdem sind sie sehr soziale Tiere und leben oft in großen Gruppen, sowohl an Land als auch im Wasser.
Sozialverhalten des Seebär
Seebären leben in großen Kolonien zusammen, die manchmal Tausende von Tieren umfassen können. Innerhalb dieser Kolonien haben Seebären eine komplexe soziale Struktur, die auf Rangordnung und Dominanz basiert. Männliche Seebären, auch Bullen genannt, kämpfen oft um das Recht, Weibchen zu befruchten und beanspruchen ein bestimmtes Territorium. Weibliche Seebären, auch Kühe genannt, bilden Gruppen und kümmern sich um die Aufzucht ihrer Jungen. Junge Seebären, auch Welpen genannt, bleiben normalerweise bis zu einem Alter von etwa einem Jahr bei ihren Müttern.
In der Regel kommunizieren Seebären miteinander über Gerüche und Laute, insbesondere während der Paarungszeit und während Kämpfen um Weibchen oder Territorien. Seebären sind auch bekannt für ihre lauten, bellenden Rufe, die sie oft abgeben, um sich zu verteidigen oder um ihre Anwesenheit zu signalisieren.
Fortpflanzung und Brutpflege des Seebär
Der Seebär hat eine polygame Fortpflanzungsstrategie, was bedeutet, dass die Männchen versuchen, sich mit so vielen Weibchen wie möglich zu paaren. Die Paarungszeit findet meist in der Sommerzeit statt. Die Männchen versammeln sich in Gruppen und verteidigen ihr Territorium gegen andere Männchen. Die Weibchen kommen zur Paarung an Land, wo sie von den Männchen umworben werden. Die Tragzeit beträgt etwa 11 Monate, und die Geburt erfolgt in der Regel am Ende der folgenden Paarungssaison.
Die Weibchen gebären ihre Jungen an Land und säugen sie etwa vier bis sechs Wochen lang. In dieser Zeit verbringen die Weibchen viel Zeit damit, ihre Jungen zu säugen und zu pflegen, während die Männchen oft in Gruppen um das Gebiet patrouillieren. Die Jungtiere sind in der Regel nach vier bis sechs Wochen bereit, das Wasser zu erkunden und zu schwimmen. Nach etwa einem Monat beginnen die Weibchen ihre Jungen zu entwöhnen, und nach zwei bis drei Monaten sind die Jungen selbstständig und beginnen, auf Fischfang zu gehen.
Die Fortpflanzung des Seebären ist jedoch bedroht, da die Überfischung und Verschmutzung der Meere zu einem Mangel an Nahrung für die Tiere führt. Dadurch sinkt die Überlebenschance für die Jungen, da sie nicht genug Nahrung finden können, um zu überleben.
Gefährdung des Seebär
Der Seebär (auch Stellerscher Seelöwe genannt) ist aufgrund seiner Größe und Fähigkeit, sich an Land und im Wasser gleichermaßen zu bewegen, ein wichtiger Teil des marinen Ökosystems. Trotzdem ist er in seinem Verbreitungsgebiet an der nordpazifischen Küste Russlands, Japans und Nordamerikas gefährdet.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Seebär aufgrund seines Fells und als Nahrungsquelle stark bejagt, was zu einem starken Rückgang der Population führte. Obwohl die Jagd mittlerweile gestoppt wurde, sind die Seebär-Populationen aufgrund von Umweltveränderungen wie der Erderwärmung, Überfischung und Verschmutzung immer noch bedroht.
Ein weiterer Faktor, der zur Gefährdung beiträgt, ist der Konflikt zwischen Seebären und Fischereiaktivitäten. Aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten sind Seebären anfällig für Beifang in Fischereinetzen oder werden als Konkurrenten um dieselben Fischbestände betrachtet.
Durch Schutzmaßnahmen wie Schutzzonen und Überwachungsprogramme konnte die Population in einigen Gebieten stabilisiert werden, aber der Seebär bleibt insgesamt bedroht und seine Erhaltung erfordert weiterhin Anstrengungen.