In den unergründlichen Tiefen der Ozeane, verborgen vor den Blicken der Menschen, durchstreift der Aphanopus carbo, besser bekannt als Schwarzer Degenfisch, die dunklen Gewässer. Als Mitglied der Familie der Trichiuridae, zu der Fischarten wie die Haarstachelmakrelen gehören, ist dieser Meeresbewohner in seiner Erscheinung und Lebensweise einzigartig an seine Umgebung angepasst. Er findet sich vor allem in den gemäßigten und subtropischen Gewässern des Atlantiks, wo er als Raubfisch in Tiefen von bis zu 1700 Metern auf die Jagd geht.
Der Körperbau des Schwarzen Degenfisches zeichnet sich durch eine lange, schmale Gestalt aus, die unter anderem für seine schnelle und wendige Fortbewegung verantwortlich ist. Den Namen verdankt er seiner schwertartigen Schnauze, mit der er sich gekonnt durch das Wasser schneidet und Beutefische erbeutet. Die dunkle Farbgebung, die von einem metallischen Glanz geprägt ist, bietet ihm dabei eine hervorragende Tarnung in den Tiefen des Meeres.
Neben seinem äußerst anpassungsfähigen Erscheinungsbild, zeichnet sich der Schwarze Degenfisch auch durch seine Lebensweise aus. Er ist vorrangig nachtaktiv und verbringt den Tag in den dunklen Tiefen, um in der Nacht aufsteigend zu jagenden Schwärmen kleinerer Fische oder Krebstiere zu stoßen. Die Anpassung an das Leben in der Dunkelheit spiegelt sich auch in seinen Sinnesorganen wider, die ihm dabei helfen, in der lichtarmen Umgebung erfolgreich zu sein.
Der Schwarze Degenfisch ist nicht nur für das Ökosystem der Tiefsee von Bedeutung, sondern hat auch seine Rolle in der Fischerei gefunden. Aufgrund seines schmackhaften Fleisches ist er eine begehrte Fischart für den kommerziellen Fang, was zu Herausforderungen im Management von Fischbeständen und nachhaltiger Fischerei führt. Der Schutz dieser Spezies und ihrer Lebensräume ist daher von wissenschaftlicher und ökonomischer Bedeutung.
Schwarzer Degenfisch Fakten
- Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
- Ordnung: Trichiuriformes (Haarschwänze)
- Familie: Trichiuridae (Haarschwänze)
- Gattung: Aphanopus
- Art: Schwarzer Degenfisch (Aphanopus carbo)
- Verbreitung: Nordostatlantik, Mittelmeer, Madeira, Azoren, Kanarische Inseln
- Lebensraum: Tiefsee, meist zwischen 200 und 1.600 Meter Tiefe
- Körpergröße: Bis zu 110 cm
- Gewicht: Bis zu 3 kg
- Soziales Verhalten: Wenig bekannt, wahrscheinlich einzelgängerisch
- Fortpflanzung: Wenig erforscht, Laichwahrscheinlich in tiefem Wasser
- Haltung: Keine Angaben, Schwarzer Degenfisch ist kein typischer Zier- oder Aquarienfisch
Systematik Schwarzer Degenfisch ab Familie
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Äußerliche Merkmale von Schwarzer Degenfisch
Der Schwarze Degenfisch zeichnet sich durch seinen langen, schmalen Körper aus, der ihm ein schwertähnliches Aussehen verleiht. Diese morphologischen Eigenschaften sind nicht nur für seine Fortbewegung im Wasser von Bedeutung, sondern auch für seine Jagdtechnik. Die Hautfarbe variiert von dunkelbraun bis violett und bietet eine effektive Tarnung in den dunklen Tiefen des Ozeans. Bei Druckänderungen während des Fangvorgangs kann die Farbe des Fisches auf schwarz wechseln, was ihn auf dem Markt weniger ansprechend erscheinen lässt.Die Augen des Schwarzen Degenfischs sind groß und ermöglichen ihm eine gute Sicht in den dunklen Gewässern seines Lebensraums. Die Flossen sind an seine Lebensweise angepasst: Die Brustflossen sind verlängert und verbessern die Manövrierfähigkeit. Die Rücken- und Afterflossen sind lang und durchgehend, während die Schwanzflosse klein und gegabelt ist. Auffällig ist das Fehlen von Schuppen auf dem Körper des Fisches, was ihm eine glatte Textur verleiht.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Schwarzen Degenfischs erstreckt sich über den Nordostatlantik bis hin zu den Gewässern um Madeira und den Kanarischen Inseln. Diese Art bevorzugt tiefere Gewässer zwischen 200 und 1.600 Metern Tiefe, wo sie sich vor allem in der Nacht in flachere Bereiche begibt, um nach Beute zu jagen. Tagsüber zieht sich der Fisch wieder in tiefere Zonen zurück, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Diese vertikale Wanderung ist ein charakteristisches Verhalten vieler Tiefseefische.Die Herkunft des Schwarzen Degenfischs kann bis zu den Gewässern rund um Madeira zurückverfolgt werden, wo er als Speisefisch sehr geschätzt wird. Auf Madeira wird er traditionell mit Langleinen gefangen; diese Methode minimiert den Beifang und ermöglicht eine nachhaltige Fischerei. Junge Degenfische wandern oft nach Norden, um dort zu wachsen und sich zu ernähren, bevor sie zur Fortpflanzung zurückkehren.
Verhalten von Schwarzer Degenfisch
Das Verhalten des Schwarzen Degenfischs ist weitgehend unbekannt, da diese Art vor allem in tiefen Gewässern lebt, die für Menschen schwer zugänglich sind. Es wird jedoch angenommen, dass der Fisch überwiegend einzelgängerisch lebt. Während seiner nächtlichen Jagd zieht er kleinere mesopelagische Fische und Krebse an. Der Jagdstil ist effizient; der Fisch nutzt seine Geschwindigkeit und Wendigkeit aus, um Beute zu fangen.Da der Schwarze Degenfisch in großen Tiefen lebt, sind Informationen über sein Sozialverhalten rar gesät. Es gibt Hinweise darauf, dass er während der Fortpflanzungszeit möglicherweise in Gruppen anzutreffen ist, doch dies bedarf weiterer Forschung zur Bestätigung.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Schwarzen Degenfischs erfolgt in den kühleren Monaten des Jahres. Geschlechtsreife erreichen diese Fische bei einer Länge von etwa 80 bis 85 cm. Die Eier werden im offenen Wasser abgelegt; dabei handelt es sich um pelagische Eier, die von den Eltern nicht bewacht werden. Die Larven ernähren sich zunächst von Plankton und entwickeln sich dann weiter zur räuberischen Lebensweise.Die Fortpflanzungsgewohnheiten dieser Art sind nicht umfassend dokumentiert; es wird jedoch angenommen, dass sie während ihrer Wanderungen zwischen verschiedenen Wassertiefen laichen. Diese vertikale Migration könnte eine Strategie sein, um optimale Bedingungen für die Fortpflanzung zu finden.
Gefährdung
Der Schwarze Degenfisch steht unter erheblichem Druck durch menschliche Aktivitäten wie Überfischung und Beifang in der Schleppnetzfischerei. Da diese Art häufig als Beifang gefangen wird, leiden insbesondere junge Exemplare unter dem hohen Fischereidruck. Die IUCN listet den Schwarzen Degenfisch als „least concern“, jedoch gibt es aufgrund mangelnder Daten keine genauen Informationen über seine Populationsgröße oder -entwicklung.Zusätzlich zur Überfischung ist der Schwarze Degenfisch auch durch Umweltverschmutzung gefährdet. Besonders vor der Küste Portugals sind viele Raubfische mit Schwermetallen belastet; dies betrifft auch den Schwarzen Degenfisch erheblich. Aufgrund dieser Belastungen wird empfohlen, den Verzehr dieses Fisches einzuschränken.
Quellen
https://www.fishbase.se/summary/Aphanopus-carbo.html
https://www.fischlexikon.alentejo4you.com/index.php?a=aphanopus-carbo&l=de
https://www.lobosonda.com/de/meereslebewesen/schwarzer-degenfisch/
https://www.stiftung-meeresschutz.org/meerestiere/schwarzer-degenfisch
https://madeiranaturecentre.com/de/gastronomie/articles/schwarzer-degenfisch