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Laternenfische (Myctophidae)

In den unergründlichen Tiefen der Weltmeere, weit entfernt vom einfallenden Sonnenlicht, bewohnt eine faszinierende Gruppe von Fischen das pelagische Reich der Ozeane: die Laternenfische, die wissenschaftlich als Myctophidae bezeichnet werden. Diese kleinen bis mittelgroßen Fische sind darauf spezialisiert, in einem Bereich zu leben, der als mesopelagische Zone bekannt ist, welcher sich etwa 200 bis 1000 Meter unter der Meeresoberfläche befindet. Die familienzugehörigkeit der Myctophidae ordnet sie in die Kategorie der Stachelflosser (Acanthopterygii) ein, die innerhalb des großen Spektrums der Knochenfische (Osteichthyes) zu finden sind.

Laternenfische sind vor allem für ihre namensgebenden Leuchtorgane, die sogenannten Photophoren, bekannt. Diese sind über ihren Körper verteilt und erlauben es den Tieren, in der Dunkelheit zu kommunizieren, Partner anzulocken oder Raubtiere zu verwirren. Die genaue Anordnung und Zahl dieser Leuchtorgane ist je nach Art unterschiedlich und bietet nicht nur einen einzigartigen Anblick, sondern dient auch der Wissenschaft als Bestimmungsmerkmal für die verschiedenen Arten.

Obwohl sie nur selten im Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit stehen, spielen sie eine wichtige ökologische Rolle in den Meeresökosystemen. Diese kleinen Fische bilden einen bedeutenden Teil der Nahrungskette und sind sowohl Beute für größere Meerestiere als auch selbst Jäger von Plankton und kleineren Organismen. Durch ihren nächtlichen Aufstieg in Richtung Oberfläche und anschließender Rückkehr in die Tiefen, beteiligen sich Laternenfische aktiv an dem vertikalen Nährstofftransport in den Ozeanen, ein Phänomen das als diurnaler Vertikalzug bekannt ist.

Trotz ihrer großen biologischen Bedeutung sind viele Aspekte ihres Lebenszyklus und ihrer Verhaltensweisen noch immer nicht vollständig erforscht. Laternenfische sind ein Musterbeispiel dafür, wie viele Geheimnisse die Tiefsee noch immer für uns bereithält und wie wichtig kontinuierliche wissenschaftliche Forschung ist, um die Komplexität und Bedeutung mariner Ökosysteme besser zu verstehen.

Laternenfische Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Myctophiformes
  • Familie: Myctophidae (Laternenfische)
  • Gattung: Artenteilung innerhalb Myctophidae vielfältig; nicht spezifiziert
  • Art: Spezifische Artangabe fehlt; mehrere Arten von Myctophidae
  • Deutscher Name: Laternenfische
  • Verbreitung: Weltweite Verbreitung in allen Ozeanen
  • Lebensraum: Tiefsee, mesopelagische bis bathypelagische Zone
  • Körpergröße: Unterschiedlich je nach Art, oft zwischen 2-15 cm
  • Gewicht: Keine spezifischen Daten; Gewicht variiert mit Größe und Art
  • Soziales Verhalten: Viele Arten zeigen Schwarmverhalten
  • Fortpflanzung: Oft große Menge an Eiern, die im offenen Wasser abgegeben werden
  • Haltung: Keine Information verfügbar; Laternenfische werden in der Regel nicht in Gefangenschaft gehalten

Systematik Laternenfische ab Familie

Äußerliche Merkmale von Laternenfischen

Laternenfische zeichnen sich durch ihre silberne oder schwarze Färbung aus, die ihnen hilft, sich in den dunklen Gewässern zu tarnen. Ihre Körper sind seitlich komprimiert und besitzen Photophoren, die in spezifischen Mustern angeordnet sind. Diese Lichtorgane können blaues, grünes oder gelbes Licht emittieren und spielen eine wichtige Rolle bei der Kommunikation sowie bei der Tarnung gegenüber Fressfeinden. Die Anordnung der Photophoren variiert zwischen den Arten und kann geschlechtsspezifisch sein.Ein weiteres auffälliges Merkmal ist ihr großer Mund, der mit vielen kleinen Zähnen ausgestattet ist. Dieser ermöglicht es ihnen, eine Vielzahl von Beutetieren zu fangen, darunter kleine Fische und Zooplankton. Die Flossen sind normalerweise klein, mit einer hohen Rückenflosse und einer gegabelten Schwanzflosse. Einige Arten haben auch gut entwickelte Brustflossen, während andere diese reduziert oder ganz verloren haben.

Lebensraum und Herkunft

Laternenfische leben hauptsächlich in den mesopelagischen Zonen der Ozeane, typischerweise in Tiefen zwischen 200 und 1.000 Metern. Diese Zonen sind durch relativ wenig Licht gekennzeichnet, was es den Laternenfischen ermöglicht, ihre Photophoren zur Tarnung zu nutzen. Sie bevorzugen Gewässer mit reichlich Nahrung, insbesondere in nährstoffreichen Regionen wie dem Südatlantik oder dem Südpazifik.Die Herkunft der Laternenfische kann bis in die Tertiärzeit zurückverfolgt werden, als sie sich an das Leben in den offenen Ozeanen anpassten. Ihre Fähigkeit zur vertikalen Migration hat es ihnen ermöglicht, sich erfolgreich an verschiedene marine Umgebungen anzupassen. Diese Anpassungsfähigkeit ist entscheidend für ihr Überleben in einem sich ständig verändernden marinen Ökosystem.

Verhalten von Laternenfischen

Laternenfische zeigen ein bemerkenswertes Verhalten bei ihrer täglichen Migration. Tagsüber halten sie sich in größeren Tiefen auf, um Raubtieren zu entkommen, während sie nachts in höhere Schichten aufsteigen, um nach Nahrung zu suchen. Diese vertikale Migration ist ein zentraler Aspekt ihres Lebensstils und trägt zur Verteilung von Nährstoffen im Ozean bei.In Bezug auf ihre Fortpflanzung legen Laternenfische Eier während bestimmter Jahreszeiten ab, wobei die genauen Zeiten je nach Art variieren können. Die Larven schlüpfen in den oberen Wasserschichten und sinken dann allmählich in tiefere Gewässer ab, wo sie heranwachsen. Diese Lebensweise ermöglicht es ihnen, einen großen Teil ihrer Lebensspanne im Schutz der Dunkelheit zu verbringen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Laternenfischen erfolgt typischerweise während der wärmeren Monate des Jahres. Während dieser Zeit versammeln sich die Fische häufig in großen Gruppen zur Fortpflanzung. Die Weibchen legen eine beträchtliche Anzahl von Eiern ab, die dann frei im Wasser treiben. Die genaue Anzahl der Eier kann je nach Art variieren.Nach dem Schlüpfen verbringen die Larven ihre ersten Lebenswochen im Oberflächenwasser, wo sie sich von Plankton ernähren. Mit zunehmendem Alter sinken sie tiefer ins Wasser ab und beginnen ihre charakteristische vertikale Migration. Diese Fortpflanzungsstrategie stellt sicher, dass ein großer Teil der Nachkommen überlebt und sich erfolgreich entwickelt.

Gefährdung

Obwohl Laternenfische allgemein nicht als gefährdet gelten, sind sie dennoch anfällig für Veränderungen im marinen Ökosystem. Faktoren wie Überfischung, Klimawandel und Verschmutzung können ihre Populationen beeinträchtigen. Insbesondere das Verschwinden von Nahrungsquellen wie Zooplankton könnte erhebliche Auswirkungen auf ihre Bestände haben.Darüber hinaus spielt die Rolle von Laternenfischen als zentrale Verbraucher im marinen Nahrungsnetz eine wichtige Rolle für das gesamte Ökosystem. Ihre Abnahme könnte weitreichende Folgen für andere marine Arten haben, einschließlich größerer Raubtiere wie Wale und Robben.

Quellen

https://fishesofaustralia.net.au/home/family/332

https://en.wikipedia.org/wiki/Myctophiformes

https://en.wikipedia.org/wiki/Lanternfish

https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fmars.2019.00530/full

https://www.fishbase.se/summary/FamilySummary.php?ID=167