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Giraffengazelle (Gerenuk Litocranius walleri)

Die Giraffengazelle, auch bekannt als Gerenuk (Litocranius walleri), ist eine anmutige und wunderschöne Tierart, die in den ariden und semiariden Regionen Ostafrikas wie Kenia, Somalia, Äthiopien und Tansania beheimatet ist. Der Name „Gerenuk“ stammt aus der Somali-Sprache und bedeutet „Giraffenhals“, was sich auf den langen Hals der Tiere bezieht. Die Giraffengazelle ist einzigartig in ihrer Anatomie und ihrem Verhalten, was sie zu einem faszinierenden Tier für Forscher und Tierliebhaber macht.

Die Giraffengazelle ist durch ihre besonderen Merkmale leicht zu erkennen. Die Tiere haben einen schlanken Körper und lange, dünne Beine, die sie geschickt durch das Gebüsch manövrieren können. Ihr auffälligstes Merkmal ist jedoch der lange, schlanke Hals, der ihnen eine enorme Reichweite und Flexibilität bei der Nahrungssuche bietet. Ihr kurzes, weiches Fell variiert in Farbe von hellbraun bis graubraun, und ihre großen Augen und Ohren machen sie zu geschickten Jägern und Wachsamkeit.

Die Gerenuks ziehen, von einem Bock geführt, in Gruppen von etwa 4 bis 6 Tieren durch ihr Revier. Die Herden sind standorttreu und markieren ihr Revier sowohl durch Kotplätze, als auch durch ein Sekret ihrer Voraugendrüsen. Vorrübergehend bilden sich auch Junggesellenrudel mit bis zu 30 Tieren. Giraffengazellen sind tagaktive Tiere mit einer besonders guten Anpassung an trockene Gebiete. Die Tiere gewinnen einen Teil des benötigten Wassers aus ihrer Nahrung. Hauptnahrungsquelle sind dabei Blätter und junge Triebe von Büschen und kleinen Bäumen, wobei die Tiere eine gewisse Vorliebe für Mimosenakazien besitzen. Um auch höher gelegene Äste zu erreichen, versteht es die Giraffengazelle, sich auf die Hinterbeine zu stellen und sich mit den Vorderbeinen gegen den Stamm eines Baumes zu stützen. Beim Nahen von Gefahr stehlen sich Giraffengazellen, im Gegensatz zu den meisten Antilopenarten, davon. Sie bewegen sich dabei mit waagerecht ausgestrecktem Hals und niedergeducktem Körper zu einer weiter entfernten Deckung. Werden die Tiere weiterhin verfolgt, flüchten sie in großen Sprüngen. Dabei spreizen sie die weißen Haare nahe der Schwanzwurzel um ihren Artgenossen so ein Folgesignal zu geben.

Eine besondere Eigenschaft der Giraffengazelle ist ihre Fähigkeit, ihre Vorderbeine zu benutzen, um Nahrung zu ergreifen und sich in die Luft zu erheben, um an Blätter und Zweige zu gelangen, die für andere Antilopenarten unzugänglich sind. Dies gibt ihnen einen erheblichen Vorteil bei der Nahrungssuche in ihrem trockenen Lebensraum. Giraffengazellen leben in kleinen Gruppen, die sich aus Männchen, Weibchen und Jungtieren zusammensetzen.

Die Fortpflanzung der Giraffengazelle ist nicht gut untersucht worden, aber es wird angenommen, dass die Paarungszeit das ganze Jahr über stattfindet. Nach einer Tragzeit von etwa 6 Monaten bringen die Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt. Das Junge wird von der Mutter gesäugt und bleibt für etwa 3 bis 4 Monate bei ihr. Die Weibchen sind bereits nach 10 bis 12 Monaten geschlechtsreif, während es bei den Männchen etwas länger dauert.

Giraffengazelle Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Artiodactyla (Paarhuftiere)
  • Familie: Bovidae (Antilopen, Rinder, Büffel, Bison, Ziegen und Schafe)
  • Gattung: Litocranius (Giraffengazellen)
  • Art: Litocranius walleri
    Alias Gerenuk
  • Verbreitung: Äthiopien, Somalia und Kenia
  • Lebensraum: Buschland, Savanne, selten Wüste
  • Maße und Gewichte: Körperlänge: bis 150 cm
    Gewicht (Männchen): 50 kg
    Gewicht (Weibchen): 40 kg
    Schwanzlänge (Männchen): 35 cm
    Hornlänge (Männchen): 35 cm
  • Fortpflanzung: Nach einer Tragezeit von 203 bis 210 Tagen wird ein Junges geboren. Der Nachwuchs wird von seiner Mutter sofort trocken geleckt. Anschließend verzehrt sie die Nachgeburt, um ihrem Hauptfeind, dem Leoparden, keine Spuren zu hinterlassen. Das Jungtier ist im Alter von 2 Jahren fortpflanzungsfähig.

Systematik der Giraffengazellen ab Familie

Verbreitungsgebiet der Giraffengazelle

Die Giraffengazelle kommt in Äthiopien, Somalia und Kenia vor. Auf der Karte ist dieses Gebiet rot gekennzeichnet.

Verbreitungsgebiet der Giraffengazelle

Herkunft und Vorkommen der Giraffengazelle

Die Giraffengazelle (Eudorcas t. giraffae) ist eine Unterart der Thomson-Gazelle und gehört zur Familie der Hornträger. Sie ist in weiten Teilen Ostafrikas verbreitet, insbesondere in Kenia und Tansania. Dort bewohnt sie trockene Graslandschaften und Savannen und kommt sowohl in Bergregionen als auch in flachen Ebenen vor.

Die Giraffengazelle wurde erstmals im Jahr 1904 von dem Zoologen Edmund Heller beschrieben. Ihr wissenschaftlicher Name „giraffae“ bezieht sich auf ihr typisches Merkmal, nämlich eine Giraffen-ähnliche Zeichnung auf ihrem Fell.

Obwohl die Giraffengazelle in vielen Teilen Ostafrikas vorkommt, sind ihre Bestände aufgrund von Habitatverlust, Jagd und menschlichen Eingriffen stark zurückgegangen. Einige Populationen sind stark gefährdet und stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten.

Äußerliche Merkmale der Giraffengazelle

Die Giraffengazelle ist eine mittelgroße Antilopenart, die eine Schulterhöhe von etwa 70 bis 90 Zentimetern erreichen kann und damit zu den kleineren Gazellenarten zählt. Ihr auffälligstes Merkmal ist der lange, schlank wirkende Hals, der an den einer Giraffe erinnert. Dieser kann bis zu 35 Zentimeter lang sein und wird von sieben Halswirbeln gestützt. Die Fellfarbe der Giraffengazelle ist je nach Unterart unterschiedlich, aber meistens bräunlich-grau bis gelblich-braun mit weißen oder cremefarbenen Flecken auf dem Rücken, an den Flanken und am Hals. Die Männchen tragen zusätzlich zu den Hörnern kleine, knöcherne Auswüchse, die „Pronghorns“ genannt werden und als Sekundärwaffen bei Kämpfen eingesetzt werden können.

Generell haben Giraffengazellen eine schlanke, grazile Körpergestalt mit langen, dünnen Beinen und einem kurzen, stummelartigen Schwanz. Diese Körperanpassungen sind eine Anpassung an ihre Lebensweise in der Savanne und den Halbwüsten Afrikas, in denen sie ihre Geschwindigkeit und Wendigkeit nutzen können, um Fressfeinden zu entkommen.

Besonderheiten der Giraffengazelle

Die Giraffengazelle ist eine zierliche, grazile Antilopenart mit langen, dünnen Beinen und einem langen Hals. Sie hat eine gelblich-braune Färbung mit weißen Flecken an den Flanken und auf dem Bauch. Charakteristisch ist das weiße Gesicht mit schwarzen Linien, die von den Augen bis zu den Nasenlöchern verlaufen. Die Männchen haben kurze, spitze Hörner, während die Weibchen keine Hörner besitzen.

Eine Besonderheit der Giraffengazelle ist ihre Fähigkeit, in extrem heißen und trockenen Umgebungen zu überleben. Sie kann über längere Zeit ohne Wasser auskommen, da sie Feuchtigkeit aus den Pflanzen gewinnen kann, die sie frisst. Außerdem ist sie aufgrund ihrer langen Beine und des langen Halses in der Lage, hohe Sträucher und Bäume zu erreichen, um an Blätter und Früchte zu gelangen.

Die Giraffengazelle ist ein bemerkenswertes Tier, das nicht nur durch ihr elegantes Äußeres beeindruckt, sondern auch durch ihre Anpassungsfähigkeit an extreme Lebensbedingungen. Ein interessanter Fakt über die Giraffengazelle ist ihre Fähigkeit, für lange Zeit ohne Wasser auszukommen. Sie kann Feuchtigkeit aus der Nahrung aufnehmen und somit ihr Trinkwasserbedarf reduzieren. Dies ist besonders wichtig in den trockenen Regionen, in denen sie vorkommt, wie beispielsweise der Sahara.

Ein weiterer interessanter Fakt ist ihre Fähigkeit, durch das Springen und Schleudern ihres Körpers Feinde abzuwehren. Wenn sie sich bedroht fühlt, kann sie bis zu drei Meter hoch springen und dabei eine scharfe Wende machen, um potenziellen Jägern auszuweichen. Sie können auch auf ihren Hinterbeinen stehen, um ein besseres Blickfeld zu haben und Feinde zu erspähen.

Außerdem haben Giraffengazellen eine enge Beziehung zu bestimmten Pflanzenarten. Sie bevorzugen bestimmte Blätter und Triebe von Büschen und Bäumen und tragen somit zur Verbreitung dieser Pflanzen bei. Dies zeigt, wie eng die Beziehung zwischen Tieren und ihrer Umwelt ist, und wie wichtig es ist, diese Zusammenhänge zu verstehen und zu schützen.

Die Giraffengazelle ist außerdem bekannt für ihr schnelles und wendiges Laufvermögen. Sie kann eine Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h erreichen und auf engem Raum plötzliche Richtungswechsel vollziehen, um potenziellen Feinden zu entkommen.

Sozialverhalten der Giraffengazelle

Die Giraffengazelle ist ein sehr soziales Tier und lebt in Herden von bis zu 20 Tieren. Innerhalb der Herde gibt es eine klare Hierarchie, wobei ein dominant weibliches Tier den Ton angibt und die Gruppe anführt. Die Männchen sind jedoch nicht territorial und können sich problemlos zwischen verschiedenen Gruppen bewegen. Die Giraffengazelle kommuniziert hauptsächlich durch Körpersprache und visuelle Signale wie Ohrenbewegungen oder Schwanzhaltung.

Während der Paarungszeit können sich Kämpfe zwischen rivalisierenden Männchen entwickeln, bei denen es zu ritualisierten Hörnernstößen kommt. Weibchen haben eine Tragezeit von etwa 6 Monaten und bringen in der Regel ein Jungtier zur Welt, das nach wenigen Stunden bereits laufen kann. Die Jungtiere werden von der Mutter gesäugt und bleiben in der Regel etwa ein Jahr lang bei ihr, bevor sie sich selbstständig machen.

Innerhalb der Herde übernehmen auch ältere Jungtiere bereits Verantwortung, beispielsweise indem sie auf die Jüngsten aufpassen oder die Gruppe vor Gefahren warnen. Dadurch wird das Sozialverhalten der Giraffengazelle gefördert und die Gruppe als Ganzes gestärkt.

Fortpflanzung und Brutpflege der Giraffengazelle

Die Giraffengazelle ist eine polygame Art, bei der sich Männchen in der Paarungszeit um mehrere Weibchen bemühen. Die Paarungszeit findet in der Regel in den regenreicheren Monaten statt und variiert je nach Region. Während der Paarungszeit kämpfen die Männchen um die Vorherrschaft und das Recht, sich mit Weibchen zu paaren. Die Schwangerschaft bei Giraffengazellen dauert in der Regel etwa sechs Monate und endet mit der Geburt eines einzelnen Kalbes. Die Kälber werden in der Regel in den Monaten nach der Regenzeit geboren, wenn das Nahrungsangebot höher ist. Die Mutter kümmert sich alleine um das Kalb und versteckt es in hohem Gras oder dichtem Buschwerk, um es vor Raubtieren zu schützen. Die Kälber werden in der Regel sechs bis acht Monate lang gesäugt und bleiben bis zu einem Alter von etwa einem Jahr bei der Mutter, bevor sie sich selbstständig machen.

Die Giraffengazelle hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren in freier Wildbahn. In menschlicher Obhut kann sie jedoch bis zu 15 Jahre alt werden.

Gefährdung der Giraffengazelle

Die Giraffengazelle ist in ihrem Verbreitungsgebiet stark gefährdet, vor allem durch den Verlust ihres Lebensraums, die Jagd und die Konkurrenz durch Weidetiere. In einigen Gebieten sind nur noch wenige hundert Tiere übrig, und es wird befürchtet, dass einige Unterarten bereits ausgestorben sind. Es gibt jedoch Bemühungen, die Giraffengazelle zu schützen und ihre Bestände wieder zu erhöhen. Einige Schutzgebiete wurden eingerichtet und es wurden Maßnahmen ergriffen, um die Jagd zu kontrollieren und den Lebensraum zu erhalten. Auch Zuchtprogramme in Gefangenschaft tragen dazu bei, den Bestand der Art zu sichern.

Eine weitere Bedrohung für die Giraffengazelle ist die Hybridisierung mit anderen Gazellenarten, insbesondere der Thomson-Gazelle. Wenn sich Giraffengazellen mit Thomson-Gazellen paaren, entstehen Hybriden, die weniger gut an ihre Umgebung angepasst sind und somit eine Bedrohung für die Art darstellen können. Es ist daher wichtig, den Genfluss zwischen den Arten zu kontrollieren und die Giraffengazelle als eigenständige Art zu erhalten.

Insgesamt sind weitere Anstrengungen erforderlich, um die Giraffengazelle vor dem Aussterben zu bewahren und ihren Bestand wieder zu erhöhen.