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Bonobo (Zwergschimpanse, Pan paniscus)

Bonobos sind wohl unsere nächsten Verwandten im Tierreich. Die genetische Übereinstimmung zwischen Mensch und Bonobo beträgt 99%. Die Tiere sind schlanker und graziler als Schimpansen, haben längere Beine und gehen müheloser auf zwei Beinen. Das Gesicht ist flacher und die Stirn höher als beim Schimpansen. Auf den ersten Blick sind Bonobos sehr gut an den langen, schwarzen Kopfhaaren, die in der Mitte gescheitelt sind, zu erkennen. Über die Lebenserwartung der Bonobo gibt es keine sicheren Erkenntnisse, aber man geht davon aus, dass sie auf jeden Fall älter als 20 Jahre werden können, manche Wissenschaftler gehen von einem Höchstalter von über 50 Jahren aus.

Die Zwergschimpansen leben ausschließlich im von Menschen dünn besiedelten Kongobecken. Ihr Verbreitungsgebiet wird im Norden und Westen vom Kongostrom, im osten vom Lomamifluss und im Süden von den Flüssen Kasai und Sankura begrenzt. Die Tiere ernähren sich hier von Früchten, Blättern, Samen, Termiten, Ameisen und Fleisch. Aus seichten Flüssen und Sümpfen fangen sie auch Fische und Krebse.

In einigen Regionen des Kongo selben Menschen und Bonobo friedlich nebeneinander, da regionale Traditionen besagen, dass Bonobos und Menschen vor sehr langer Zeit einmal Brüder waren. Leider ist das nicht überall so. Von anderen Menschen werden sie gejagt. Mütter werden von Tierhändlern um der Jungen willen getötet. Diese Jungen werden nicht zuletzt als Fotomotive für Touristen missbraucht. Andere wiederum schätzen den Bonobo als Fleischlieferanten. Diese Bejagung im Zusammenhang mit der fortschreitenden Zerstörung ihres Lebensraumes zur Schaffung neuer Felder und Viehweiden haben die Bonobo an den Rand des Aussterbens gebracht. Einzig im Salonga-Nationalpark sind die Tiere einigermaßen geschützt.

Bonobo Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Primates (Primaten)
  • Familie: Menschenaffen (Hominidae)
  • Gattung: Pan (Schimpansen)
  • Art: Pan paniscus
    Alias: Zwergschimpanse
  • Verbreitung: Zentralafrika, im Kongo südlich des Kongoflusses, größtenteils Demokratische Republik Kongo.
  • Lebensraum: Regenwaldgebiet der Tropen, teilweise auch offenes Wald- und Grasland.
  • Maße und Gewichte: Körperlänge (Männchen): 75 – 90 cm
    Gewicht (Männchen): 39 – 45 kg
    Körperlänge (Weibchen): 70 – 75 cm
    Gewicht (Weibchen): 31 – 33 kg
  • Fortpflanzung: Sexuelle Interaktionen sind bei Bonobos häufiger als bei anderen Primaten. Trotz der Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs ist die Fortpflanzungsrate von Bonobos in freier Wildbahn ungefähr die gleiche wie die von Schimpansen. Im Alter von fünf bis sechs Jahren bringt ein Weibchen ein einziges Kind zur Welt.

Systematik der Bonobos ab Familie

Vorkommen und Lebensraum der Zwergschimpansen

Zwergschimpansen, auch bekannt als Bonobos, leben in der zentralafrikanischen Demokratischen Republik Kongo. Ihr Lebensraum ist der dichte Regenwald im zentralen Teil des Landes, einschließlich der Regionen von Kasai und Lomami. Bonobos bevorzugen feuchte Wälder, in denen sie Nahrung und Unterschlupf finden können. Sie sind auch in Flussufernähe zu finden, wo sie Trinkwasser und Nahrung finden können.

Aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums durch menschliche Aktivitäten, einschließlich Abholzung und Landwirtschaft, ist der Bestand der Bonobos stark gefährdet. Auch Wilderei und der Handel mit ihren Körperteilen sind eine Bedrohung für die Art. Der Schutz des Lebensraums und die Implementierung von Schutzmaßnahmen sind von entscheidender Bedeutung, um das Überleben der Zwergschimpansen zu gewährleisten.

Sie ernähren sich am liebsten von Früchten, aber auch von Blättern, Blüten, Samen, Rinde, Pilzen und Honig. Ihre Nahrung besteht aus über 113 verschiedenen Pflanzenarten. Sie sind wichtige Samenverbreiter, die für die Regeneration der Wälder notwendig sind.

Äußerliche Merkmale der Bonobos

Der Bonobo (Pan paniscus) ähnelt äußerlich sehr dem Schimpansen, ist jedoch etwas schlanker und hat längere Beine. Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 70 bis 83 cm und eine Schulterhöhe von 70 bis 75 cm. Das Gewicht variiert zwischen 35 und 60 kg. Die Fellfarbe ist dunkelbraun bis schwarz, wobei das Gesicht, die Ohren, die Hände und die Füße schwarz sind. Die Bauchseite ist heller und kann weißlich oder gelblich gefärbt sein.

Charakteristisch für den Bonobo sind auch seine langen, schlanken Gliedmaßen und die langen, schlanken Finger. Die Zehen sind leicht gespreizt und erlauben es dem Bonobo, sich sicher und geschickt auf Bäumen zu bewegen. Der Kopf ist relativ klein, aber proportional zum Körper. Die Augen sind groß und dunkel, die Ohren sind klein und rundlich.

Die Geschlechterunterschiede bei Bonobos sind nicht so ausgeprägt wie bei vielen anderen Affenarten. Männchen haben etwas längere Gesichter und größere Zähne als Weibchen, aber ansonsten sind die Unterschiede nicht sehr signifikant.

Besonderheiten der Bonobos

Bonobos sind eine Art von Menschenaffen, die eng mit den Schimpansen verwandt sind. Hier sind einige ihrer Besonderheiten:

  • Friedfertigkeit: Im Gegensatz zu den oft aggressiven Schimpansen sind Bonobos für ihre Friedfertigkeit bekannt. Sie verwenden oft sexuelle Aktivitäten und Körperkontakt, um Konflikte zu lösen und ihre sozialen Bindungen zu stärken.
  • Weibliche Dominanz: In Bonobo-Gemeinschaften sind Weibchen oft dominant und haben eine höhere soziale Stellung als Männchen. Dies ist eine bemerkenswerte Abweichung von vielen anderen Affenarten.
  • Sexualität: Bonobos sind auch bekannt für ihre sexuelle Freiheit und Experimentierfreudigkeit. Sexuelle Aktivitäten werden oft als Mittel der Konfliktlösung und des sozialen Zusammenhalts eingesetzt.
  • Kommunikation: Bonobos haben ein umfangreiches System von Lauten und Gesten entwickelt, um miteinander zu kommunizieren. Sie können auch Gebärden und Gesichtsausdrücke verwenden, um ihre Gefühle und Absichten auszudrücken.
  • Lebensraum: Bonobos leben ausschließlich in den Wäldern des Kongobeckens und sind auf diese spezifische Umgebung angewiesen, um zu überleben.

Sozialverhalten der Zwergschimpansen

Zwergschimpansen oder Bonobos sind bekannt für ihr komplexes und vielfältiges Sozialverhalten. Sie leben in Gruppen von bis zu 100 Individuen, wobei die Größe der Gruppe von der Verfügbarkeit von Nahrung und anderen Ressourcen abhängt. Innerhalb der Gruppe haben Bonobos eine hierarchische Sozialstruktur, die durch Dominanz und Unterordnung geprägt ist. Jedoch ist die Hierarchie nicht so ausgeprägt wie bei anderen Schimpansenarten.

Eine Besonderheit bei den Bonobos ist das hohe Maß an sozialer Interaktion und Kooperation zwischen den Gruppenmitgliedern. Sie verwenden oft Körperkontakt, darunter auch sexuelle Interaktionen, um Konflikte zu lösen und Beziehungen zu stärken. Auch das Teilen von Nahrung und die gegenseitige Fellpflege sind wichtige Verhaltensweisen, die zum Zusammenhalt der Gruppe beitragen.

Bonobos sind auch bekannt für ihr friedliches Verhalten im Vergleich zu anderen Schimpansenarten. Es gibt selten Aggressionen innerhalb der Gruppe, und Konflikte werden oft durch soziale Interaktionen und Kooperationen gelöst. Einige Forscher glauben, dass dies auf den Einfluss des weiblichen Geschlechts innerhalb der Gruppe zurückzuführen ist, da Bonobo-Weibchen oft eine höhere Stellung innerhalb der Hierarchie haben als bei anderen Schimpansenarten.

Insgesamt zeigen Zwergschimpansen ein komplexes und interessantes Sozialverhalten, das immer noch Gegenstand der Forschung ist. Es ist ein wichtiger Bestandteil ihres Überlebens und ihrer Anpassung an die Umwelt, und es unterstreicht ihre Bedeutung für das Ökosystem.

Fortpflanzung und Brut

Sexuelle Interaktionen sind bei Bonobos häufiger als bei anderen Primaten. Trotz der Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs ist die Fortpflanzungsrate von Bonobos in freier Wildbahn ungefähr die gleiche wie die von Schimpansen. Im Alter von fünf bis sechs Jahren bringt ein Weibchen ein einziges Kind zur Welt. Die Kopulation kann entweder von Angesicht zu Angesicht oder hinter dem Weibchen stattfinden, wie bei Hunden. Die Kopulation von Angesicht zu Angesicht findet bei etwa einem Drittel der Paarungen statt; bei Schimpansen ist dieses Verhalten nahezu unbekannt. Weibchen können wie Schimpansen zigfach kopulieren, um ein einziges Kind zu zeugen.

Die Paarung der Bonobos ist nicht an eine Jahreszeit gebunden. Die Weibchen sind fast ständig empfängnisbereit. Das Weibchen signalisiert seine Bereitschaft zur Paarung durch Schwellung des Genitalbereichs und laute Rufe. Das Männchen nähert sich dem Weibchen, oft begleitet von Rufen und Drohgebärden gegenüber konkurrierenden Männchen. Die Paarung selbst dauert nur wenige Sekunden, aber das Männchen kann das Weibchen mehrere Tage lang begleiten, um es vor anderen Männchen zu schützen.

Nach einer Tragezeit von 230 – 240 Tagen wird ein einzelnes Junges geboren. Das Junge wiegt bei der Geburt etwa 1200 – 1300 Gramm. Das Junge ist sehr stark an seine Mutter gebunden und wird von ihr intensiv gepflegt. Die Jungtiere klammern sich an den Bauch oder Rücken ihrer Mutter und werden von ihr geschützt und versorgt, bis sie alt genug sind, um selbstständig zu werden. In der Gruppe können sich auch andere erwachsene Tiere um das Jungtier kümmern, indem sie es tragen und schützen, während die Mutter nach Nahrung sucht. Die Beziehungen innerhalb der Gruppe sind sehr eng, und die Tiere können ein Leben lang zusammenbleiben.

Das Sexualverhalten der Bonobos dient nicht ausschließlich der Erhaltung der Art. Weibchen und Männchen paaren sich auch zum Abbau von Spannungen und zur Beilegung von Konflikten miteinander. Auch sind sexuelle Handlungen zwischen gleichgeschlechtlichen Tieren keine Seltenheit, da dieses Verhalten die Zusammengehörigkeit der Gruppe stärkt.

Gefährdung der Bonobos

Bonobos sind eine stark gefährdete Art von Menschenaffen, die in den Wäldern des Kongo in Zentralafrika beheimatet sind. Die Hauptbedrohungen für Bonobos sind:

  • Lebensraumverlust: Die Abholzung der Wälder im Kongogebiet für den Holz- und Bergbau sowie die Ausdehnung von landwirtschaftlichen Flächen und Siedlungen führt dazu, dass der Lebensraum der Bonobos immer kleiner wird.
  • Wilderei: Bonobos sind auch Opfer von Wilderei, da sie als Delikatesse und als Jagdtrophäe begehrt sind. Auch der Handel mit lebenden Tieren für den illegalen Haustier- und Zoohandel ist ein Problem.
  • Konflikte mit Menschen: Bonobos können auch in Konflikte mit Menschen geraten, insbesondere wenn sie als Schädlinge in landwirtschaftlichen Gebieten betrachtet werden.

Zwergschimpansen Video